Geschäftsetikette in Schweden: Machen Sie im Land der Ausgewogenheit einen guten Eindruck
Geschäftsetiketten sind eine interessante Sache. Es gibt sie überall, doch ist einem dies nicht immer gleich bewusst: Wenn man über die Geschäftsetikette in anderen Ländern nachdenkt, dann wird die Aufmerksamkeit oftmals auf weit entfernte Orte auf anderen Kontinenten gezogen. Doch heute richten wir den Blick auf ein Land, das nicht allzu weit entfernt ist: Schweden.
Dank des beidseitigen Fokus auf Qualität und der daraus basierenden guten Beziehung zwischen den Ländern ist Deutschland einer der wichtigsten Handelspartner Schwedens – sowohl für Import, als auch Export. Darüber hinaus wird die deutsche Sprache in Schweden durch die PASCH-Initiative („Schulen: Partner der Zukunft“) gefördert, was die gute Beziehung der Länder ebenfalls unterstützt. Um diesen langjährigen Trend auch weiterhin aufrecht zu halten, und Sie für Ihre nächste Geschäftsreise nach Schweden vorzubereiten, stellen wir Ihnen hier die wichtigsten Aspekte der schwedischen Geschäftsetikette vor.
Der Dresscode
Schwedische Kleidung wird oft als „schlicht und elegant“ angesehen. Dieses Konzept sollten Sie auch für Ihr Geschäftstreffen im Kopf behalten, denn dann kann kaum etwas schief gehen. Tragen Sie während des Meetings möglichst keine besonders auffällige Kleidung mit vielen Farben und Mustern, und vermeiden Sie es mit Ihrer Aufmachung angeben zu wollen. Schwarz, weiß, und grau wird in der schwedischen Kleidung häufig gesehen, also können Sie sich an diesen Farben orientieren und Ihre Garderobe entsprechend anpassen. Wenn es sich um ein festes Meeting handelt, sollten Sie natürlich im entsprechenden Outfit erscheinen, doch außerhalb dieser Treffen ist ein Business-Casual Look angemessen.
Persönliches Verhalten
Personal Space wird in Schweden großgeschrieben. Dies bezieht sich auf mehrere Bereiche: Zum einen werden Schweden oftmals nicht allzu gerne angefasst (durch freundliches Schulterklopfen o. Ä.), und legen viel Wert auf ihren persönlichen Raum. Wie in Deutschland auch, wird ein Abstand von etwa einer Armlänge empfohlen. Doch in Schweden gilt dieses Konzept auch für das Privatleben. Wenn Smalltalk gehalten wird, sollte das Gespräch nicht zu persönlich werden. Halten Sie Abstand von Themen wie Familie, Lifestyle, und persönlichen Überzeugungen, und fokussieren Sie sich auf generellere Themen, mit denen Sie Ihrem Gesprächspartner nicht zu nahe treten, und zu denen Sie selbst ebenfalls emotional distanziert sind. Dies ist wichtig, da emotionale Ausbrüche in Schweden als unprofessionell und unerwünscht angesehen werden.
Das Meeting
Vor und während des Meetings sollten Sie einige Sachen beachten:
1. Planen Sie Ihr Treffen rechtzeitig.
Das Geschäftstreffen sollte mindestens zwei Wochen im Voraus geplant werden und möglichst nicht im Juli stattfinden. Bevorzugte Zeiten sind zwischen 09:00 und 10:00 Uhr, oder zwischen 14:00 und 16:00 Uhr. Frühstück-Meetings und Treffen nach 16:00 werden nicht allzu gern gesehen.
2. Seien Sie pünktlich.
Ganz wie die Deutschen legen auch die Schweden großen Wert auf Pünktlichkeit. Dies bezieht sich sowohl auf das Treffen selbst, als auch auf etwaige Aufgaben, die Sie vor oder nach dem Meeting erledigen.
3. Bereiten Sie sich gut vor.
Obwohl die Schweden normalerweise ziemlich gutes Englisch sprechen, ist es wichtig, dass Sie Ihre Informationen auch in schriftlicher Form bereithalten. Dadurch kann alles noch einmal von den Schweden analysiert werden, wobei besonders die Details untersucht werden. Seien Sie also bereit, all Ihre Behauptungen mit Fakten zu unterstützen.
4. Seien Sie klar und deutlich – aber nicht konfrontativ.
Da viele Menschen in Schweden an eher reserviertes Verhalten gewohnt sind, werden Konfrontationen nicht gerne gesehen. Wenn Sie in eine geladene Situation kommen nehmen Sie sich eine Minute um die vorgeschlagene Idee oder Meinung zu respektieren und darüber nachzudenken. Wenn Sie danach nicht mit Ihrem Gesprächspartner übereinstimmen, können Sie ihm dies natürlich mitteilen. Doch tun Sie dies auf eine ruhige und angemessene Art und Weise, um die Beziehung zu Ihrem Geschäftspartner nicht zu schaden.
Die schwedische Geschäftshierarchie
In der schwedischen Geschäftshierarchie geht es vor allem um Gleichberechtigung. Die Meinung einer jeden Person wird beachtet und respektiert, und das Erreichen eines Konsensus ist wichtig. Hierdurch, und durch die Tatsache, dass Meetings oftmals keinen wirklichen Vorsitzenden haben, zieht sich der Entscheidungsprozess etwas. Erwarten Sie also nicht sofortige Ergebnisse, sondern geben Sie Ihren Geschäftspartnern die benötigte Zeit und zeigen Sie Kompromissbereitschaft.
Extra Einblicke in die Schwedische Geschäftskultur
Dies waren die wichtigsten Aspekte der schwedischen Geschäftsetikette, die Sie während Ihrer Geschäftsreise beachten sollten. Doch damit Sie etwas mehr als nur das Nötigste wissen, möchten wir Ihnen noch zwei weitere Konzepte vorstellen, die „typisch Schwedisch“ sind!
1. Fika – die unverzichtbare Kaffeepause
Die Schweden lieben ihre Kaffeepause – obwohl „Kaffeepause“ eigentlich untertrieben ist. Fika ist ein tägliches Event, bei welchem sich die Mitarbeiter einer Firma auf einen Kaffee treffen – häufig ist auch Gebäck dabei, wie zum Beispiel selbst gemachte Zimtrollen. Fika kann recht unterschiedlich gestaltet werden – mit oder ohne Essen und Kerzenlicht, und mit verschiedenen Mitarbeitern. Doch eines bleibt: Es ist nicht nur eine Kaffeepause, die am eigenen Tisch gehalten werden könnte. Es ist ein Moment, um eine Pause von der Arbeit zu nehmen, sich mit Kollegen und Freunden auszutauschen und einfach einen Augenblick lang runterzukommen, bevor der Tag weitergeht.
2. Lagom – genau die richtige Menge
Fika kann als Beispiel für das schwedische Prinzip „Lagom“ angesehen werden. Lagom bedeutet, dass die Dinge ausgewogen sein sollten. In Bezug auf die Fika ist es folgendermaßen: Man strengt sich bei der Arbeit an, aber nimmt sich auch die Zeit um sich zu entspannen und unterhalten. Generell bezieht sich Lagom tatsächlich oftmals auf das Gleichgewicht zwischen Arbeit und das Privatleben. So sind die Schweden bei der Arbeit ziemlich fleißig, möchten aber nach Feierabend meist nichts mehr damit zu tun haben, da diese Zeit für die Familie vorgesehen ist. Aus diesem Grund werden Meetings auch nur ungern vor 09:00 und nach 16:00 angesetzt – diese Zeiten sind eben bereits fest vergeben.
Nun wissen Sie hoffentlich genug über die schwedische Geschäftsetikette, um Ihr nächstes Meeting in Schweden zu einem Erfolg zu machen! Wenn Sie jedoch noch mehr Informationen haben möchten oder falls Sie bereits einen Schritt weiter sind und eine Übersetzung ins Schwedische benötigen, dann kontaktieren Sie uns einfach! Wir helfen Ihnen gerne weiter.
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