Internationaler Tag des Übersetzens 2020

Internationaler Tag des Übersetzens 2020: Finding the words for a world in crisis


Heute, am 30. September 20202, feiern wir den internationalen Tag des Übersetzens. Es ist ein Tag, der für uns und unsere Übersetzer- und Dolmetscherkollegen eine große Bedeutung hat. Doch außerhalb dieser Industrie ist sich kaum jemand dieses Tages bewusst. Da das Thema des diesjährigen Internationalen Tag des Übersetzens lautet „Finding the words for a world in crisis“ (Dt.: Worte finden für eine Welt in der Krise) möchten wir die Bedeutung der Sprachmittlung in Krisensituationen darstellen. Dies wird getan, indem wir einen Blick auf Sprachdienste im Laufe der (jüngeren) Geschichte und in der aktuellen COVID-19-Pandemie werfen.

 

Die Geschichte des Internationalen Tag des Übersetzens

Die Idee des Internationalen Tag des Übersetzens – manchmal auch Hieronymustag genannt – ist es, die Öffentlichkeit über die Relevanz von Übersetzungen in der landesinternen und internationalen Kommunikation zu informieren. Dieses Ziel wurde in 1991 angekündigt, als die Fédération Internationale des Traducteurs den Internationalen Tag des Übersetzens ins Leben rief. Allerdings gab es erst in 2017 eine UN-Resolution, die diesen Tag als offiziell erklärte. Dies hat Übersetzer und Dolmetscher jedoch nicht davon abgehalten, den Hieronymustag zu feiern – und das sogar bereits vor 1991. Hieronymus, der im Englischen interessanterweise St. Jerome genannt wird, ist der Schutzpatron der Übersetzer. Denn als erste Person, welche die Bibel im Jahre 390 ins Lateinische übersetzt hat, spielt er in der Geschichte der Übersetzungen eine höchst bedeutsame Rolle. Es kann mit Sicherheit gesagt werden, dass sich seit dieser Übersetzung viel entwickelt hat, doch selbst heute, mehr als 1500 Jahre später, sind Übersetzungen noch die einzige Methode, um Informationen, Überzeugungen und alle anderen Konzepte mit jemanden zu teilen, der nicht die eigene Sprache spricht.

 

Übersetzer und Dolmetscher – Lebensretter in Krisensituationen

Sprache kann ein Lebensretter sein – wenn sie verstanden wird. Im folgenden Teil geben wir einige Beispiele, welche die Wichtigkeit von korrekten und akkuraten Übersetzungen widerspiegeln.

 

1. Die Bedeutung von Übersetzungen in Kriegen

Während des Zweiten Weltkrieges spielten ATIS, die Allied Translator and Interpreter Section eine signifikante Rolle beim Gewinnen des Krieges. Denn ATIS Mitglieder waren diejenigen, die die gekreuzten Signale und Dokumente übersetzten und dadurch wertvolle Informationen sammelten. Generell sind solche Dienste im Krieg für das Gelingen von Operationen sehr wichtig, und Übersetzer und Dolmetscher können mehr als nur die Übersetzung von Signalen und Dokumenten unterstützen. In der Regel kennen sie die Kultur des Landes, das nicht innerhalb freundlichen Territoriums liegt. Dies ermöglicht es ihnen, Kriegsverhandlungen wirksam zu unterstützen oder Einblicke in kulturelle Aspekte zu gewähren, die zur Vorhersage künftiger Operationen oder zur Erlangung eines tieferen Verständnisses des Feindes genutzt werden können.

 

2. Die Rolle von Übersetzern und Dolmetschern beim Katastrophenschutz

Krieg ist nicht die einzige Krisensituation, in Übersetzungen eine entscheidende Rolle spielen. Als 2017 der Hurrikan Irma wütete, koordinierte die humanitäre Organisation Translators Without Borders rund 200 freiwillige Übersetzer, die die Verbreitung von Warnungen und Evakuierungsinformationen unterstützten. Im Jahr 2016, als der Hurrikan Matthew über Haiti hinwegfegte und alles in seinem Weg zerstörte, bewiesen Übersetzer und Dolmetscher ihren Wert als Ersthelfer. Sie dolmetschten zwischen internationalen medizinischen Helfern und den lokalen Patienten und übersetzten darüber hinaus auch (Sitzungs-)Dokumente und Tagesordnungen für die Einheimischen. Auf der einen Seite verhilf dies den Helfern ihre Arbeit besser und effektiver auszuführend, und auf der anderen Seite wurden die Einheimischen über die Zukunftspläne für ihr Land in Kenntnis gesetzt. Dies war für die Haitianer natürlich wichtig, um die internationalen Bemühungen zum Wiederaufbau des Landes unterstützen zu können. Doch auch bei weniger großflächigen Katastrophen wie der Grenfell-Tragödie und dem Shooting in Orlando wurden Dolmetscher benötigt, um wichtige Informationen zwischen den von der Tragödie betroffenen Personen und der Polizei oder anderen Parteien zu vermitteln.

Es ist jedoch zu beachten, dass professionelle Übersetzer grundsätzlich in ihre Muttersprache übersetzen. Dies bedeutet, dass eine Krisensituation in den meisten Fällen auch Übersetzer trifft. Deshalb ist es wichtig, die Einheimischen darüber aufzuklären, was in einer Notsituation zu tun ist. Um die Kommunikation mit internationalen Helfern zu erleichtern und dadurch die Effizienz und Effektivität der gemeinsamen Bemühungen zu erhöhen, müsste man die Zahl an Übersetzern überall auf der Welt erhöhen, doch besonders in Krisengebieten. Doch in diesem Bereich muss noch einiges getan werden. Doch zumindest sind sich die humanitären Organisationen – und zum gewissen Grand auch die Regierungen – sich dieses Problems bewusst.

 

3. Wie Übersetzer die COVID-19-Pandemie und Infodemie bekämpfen

Maske_gegen_Coronavirus

Selbst in der aktuellen COVID-19-Krise sind Übersetzer von unschätzbarem Wert. Gegenwärtig ist es unglaublich wichtig, Zugang zu offiziellen, auf Fakten basierenden Dokumenten und Vorschrift zu haben. Fehlinformationen und Fehlinterpretationen tauchen leider vor allem dort oft auch, wo die Literaturrate niedrig ist. Dies muss natürlich bekämpft werden, denn wenn Gerüchte geglaubt und Handlungen auf diesen basiert werden, führt dies zu einer Katastrophe. Und natürlich werden Gerüchte vor allem dann geglaubt, wenn sie vom eigenen Netzwerk verbreitet werden. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, werden Übersetzer und vor allem Dolmetscher benötigt, um die Menschen mit den richtigen Informationen in ihrer eigenen Sprache zu versorgen. In diesem Prozess sollten Menschen mit Autorität als vermittelnde Instanz gesehen werden, die von der lokalen Bevölkerung als glaubwürdig angesehen wird. Denn Flugblätter und informative Broschüren nützen in dieser Situation nicht viel, und Außenstehenden wird oftmals nicht vertraut. Doch auch diese Mittelmänner- und Frauen müssen natürlich genau wissen, wie mit der Pandemie umzugehen ist. Und dies ist der Grund, warum qualifizierte Übersetzer und Dolmetscher mit Zugang zu offiziellen Quellen auch in der aktuellen Situation von hohem Wert sind.

Die unbestreitbare Wichtigkeit von Übersetzungen in Krisensituationen ist weitreichend und von vielfältiger Natur. Wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen, ist eine klare Kommunikation erforderlich, um die Sicherheit und das Wohlergehen aller betroffen so weit wie möglich zu gewährleisten. Die Ereignisse des Jahres 2020 haben dies noch einmal bewiesen.

Wenn Sie die Aktionen von Translators Without Borders unterstützen möchten, ziehen Sie bitte eine Spende in Betracht. Möchten Sie noch mehr über das Thema wissen, bevor Sie eine Entscheidung treffen? Wir sind gerne für Sie da.

 

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