Wenn Sie bereits jemals vor der Aufgabe standen ein IKEA-Regal aufzubauen, so wissen Sie sicherlich, dass Montageanleitungen und Benutzerhandbücher auf dem Weg zum Erfolg eine bedeutende Rolle spielen – und dabei sowohl positive als auch negative emotionale Ausbrüche auslösen können.
Um den Nutzer eines Produktes mit der Gebrauchs- oder Bedienungsanleitung unterstützend zur Seite zu stehen, investieren Unternehmen viel Zeit und Energie in das Erstellen eines solchen Dokuments. Dies ist natürlich nicht nur für den Endnutzer von größter Bedeutung; auch die Firma profitiert von einer gut durchdachten und auf den Kunden zugeschnittenen Bedienungsanleitung. Denn in vielen Ländern fallen hohe Bußgelder an, wenn eine irreführende oder zweideutige Anweisung negative Konsequenzen für den Nutzer mit sich bringt.
Obwohl Unternehmen Bedienungsanleitungen in der Regel also mit äußerster Sorgfalt verfassen, gibt es einen Aspekt, der oftmals vergessen wird: Die Übersetzung dieser Handbücher in eine andere Sprache. Für viele Firmen ist die Übersetzung des Textes ein Schritt, der fest nach dem Erstellen der Anleitung eingeplant wird. Dies erhöht nicht nur das Risiko einer fehlerhaften Übersetzung, sondern auch die für die Übersetzung benötigte Zeit und die damit verbundenen Kosten. Falsche Maßeinheiten, unklare Erklärungen oder Formatierungsfehler können schwerwiegende Folgen haben. Deshalb stellen wir Ihnen in diesem Artikel 6 Tipps vor, mit deren Hilfe Sie Ihre Bedienungsanleitungen für den Übersetzungsprozess optimieren können.
1. Achten Sie auf die Textlänge
Wenn man von einer Sprache in die andere übersetzt, gibt es natürlich einiges zu beachten – unter anderem die Textlänge! Beim Verfassen eines Textes in der deutschen Sprache sollte der Autor sich bewusst sein, dass die Textlänge zum Beispiel im Englischen um einiges kürzer sein wird. Dieses Wissen um die Zielsprache kann Formatierungsprobleme vermeiden und somit auch deren arbeits- und zeitintensive Korrekturen. Die (in diesem Fall) abnehmende Textlänge stellt nämlich dann ein Problem dar, wenn das Handbuch begleitende Abbildungen enthält. Da Sie mit Ihrer Bedienungsanleitung sicherlich keine Verwirrung stiften wollen, müssen sich die Illustration natürlich unbedingt an der richtigen Stelle befinden. Wenn Sie sich dessen von vornherein bewusst sind, so können Sie die Formatierung des Textes entsprechend anpassen und beispielsweise keinen überflüssigen Seitenumbruch einfügen.
2. Arbeiten Sie nach internationalen Standards
Jedes Land hat seine eigenen Regeln, wenn es um die Sicherheitsmaßnahmen für Handbücher geht. Doch internationale Standards wie die ISO 3864 Norm für Sicherheitskennzeichnungen können die Übersetzung Ihrer Bedienungsanleitung in eine andere Sprache erleichtern. Wenn Sie diese Richtlinien als Arbeitsgrundlage nutzen verringert sich der Zeitaufwand, der für das Anpassen des übersetzten Dokuments an die nationalen Anforderungen notwendig ist.
Darüber hinaus trägt diese Arbeitsweise auch dazu bei, das Risiko einer Geldstrafe in Ländern wie den USA zu verringern. Hier finden sich Unternehmen bekanntlich dann in einer sehr unangenehmen Lage wieder, wenn sie aufgrund fehlender Warnhinweise verklagt werden. Dies ist die Konsequenz eines Fehlers, der in der Regel mehr mit der Bedienungsanleitung zusammenhängt als mit dem eigentlichen Produkt.
3. Legen Sie fest, wie Ihre Messungen in einer anderen Sprache präsentiert werden sollen
Ganz egal ob Ihre ursprünglichen Messungen in Meter oder Fuß bestimmt wurden: Wenn Sie international expandieren (auch hier kann vor allem wieder das Beispiel der USA angebracht werden) müssen Sie Zielgruppen mit einem anderen Einheitssystem als dem eigenen berücksichtigen. Erstellen Sie deshalb gerne eine Terminologieliste die angibt, ob die genannten 150 cm nun genau eingehalten und dementsprechend in 4,92126 Fuß umgerechnet werden müssen, oder ob auf 5 Fuß (152,4 cm) aufgerundet werden kann. So können Sie sicherstellen, dass der Übersetzer genau weiß, wie er mit diesen Messungen umgehen soll – was natürlich zeitsparende Konsequenzen mit sich bringt.
4. Erstellen Sie eine Terminologieliste für spezifisches Vokabular
Müssen Ihre Produktnamen an das lokale Publikum angepasst werden oder sollten sie international einheitlich sein? Beim Erstellen von Übersetzungen für Firmen kommt diese Frage fast immer auf. Wenn Sie von vornherein genau wissen was Sie von Ihren Übersetzungen erwarten, so ist es natürlich am besten, wenn Sie dies auch von Anfang an kommunizieren. Deshalb ist es beim Erstellen eines Handbuches immer eine gute Idee, wichtige Begriffe und Produktnamen im Auge zu behalten, über die der Übersetzer womöglich „stolpern“ könnte. Durch diese einfache Aufgabe – in Kombination mit einer kurzen Erläuterung für den Übersetzer in Form eines Glossars – kann während des Übersetzungsprozesses ebenfalls viel Zeit gespart werden.
5. Seien Sie konsistent bei der Wahl des Vokabulars
Nachdem wir nun die Notwendigkeit eines Glossars oder einer Terminologieliste festgestellt haben, ist es notwendig, auch die bevorzugte Verwendung dieses Vokabulars zu definieren. Bedienungsanleitungen sollten immer konsistent sein. Denn schließlich existieren sie nicht, um besonders bezaubernd zu klingen, sondern um den Leser das Produkt und dessen Bedienung zu erklären. Eine konsistente Terminologie-Nutzung sorgt dafür, dass es für keinen Leser zur Verwechslung kommt: Weder für ihre nationale noch internationale Zielgruppe. Wenn Ihnen das Spiel „Teekesselchen“ bekannt ist wissen Sie, dass ein Wort bereits im Deutschen mehrere Bedeutungen besitzen kann. Um Verwirrung bei Ihrem internationalen Publikum zu vermeiden, ist es daher wichtig, das Vokabular so eindeutig wie möglich zu halten – denn zweideutige Formulierungen und Ausdrücke wirken sich negativ auf die Qualität Ihrer übersetzten Bedienungsanleitung aus.
6. Verwenden Sie eine klare, einfache Sprache
Dieser unterstützende Rat mag selbsterklärend klingen, aber er ist nach wie vor wichtig. Bei der Herstellung von Produkten für eine bestimmte Branche kann es verlockend sein, gewisse Sachen als gegeben anzunehmen. Eine dieser Annahmen ist ein gewisses Level an Fachwissen, durch welches etwaige Fachbegriffe ohne Schwierigkeiten verstanden werden. Aber vor allem wenn Sie auf dem internationalen Markt tätig sind, ist es unmöglich zu wissen, welchen Wissensstand der individuelle Leser Ihres Handbuchs besitzt. Es sollte daher eine allgemeingültige Regel sein, Bedienungsanleitungen in einer klaren und einfachen Sprache (mit entsprechendem Vokabular) zu verfassen, die leicht an verschiedene Zielgruppen auf der ganzen Welt angepasst werden kann.
Das Verfassen einer Bedienungsanleitung ist eine große Verantwortung – ganz egal, ob Sie für ein nationales oder internationales Publikum schreiben. Die geplante Übersetzung eines solchen Dokuments für Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen stellt den Verfasser dabei noch vor weiteren Herausforderungen. Doch wenn Sie sich an diese 6 Tipps halten können Sie ohne Probleme einiges an Zeit und Geld sparen!
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, schauen Sie sich gerne unseren Übersetzungsprozess für Ihre Handbücher an – oder Sie nehmen einfach direkt Kontakt auf!
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